Wie Sie Festplatten optimal nutzen
RATGEBER: FESTPLATTEN
HARDWARE
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Boot Record) schreibt, auch wenn man
das auf den ersten Blick annehmen
könnte. Gegen Viren, die den MBR der
Festplatte angreifen, gibt es im Bios ei-
nen eigenen Schutz. Haben Sie die Vi-
ruswarnung aktiviert, meldet das Bios
bei einem Schreibzugriff auf den MBR
vielmehr „Warning – Disk Boot is to be
modified“. Diese Meldung muß aber
auch nicht immer Schlimmes bedeuten.
Wenn Sie etwa ein Betriebssystem mit ei-
nem Bootmanager wie OS/2 oder Linux
installiert haben, bekommen Sie die
Meldung bei jedem Systemstart. Diese
Programme verändern dabei Daten im
MBR, und das paßt dem Bios nicht. De-
aktivieren Sie in diesem Fall die Virus-
warnung. Setzen Sie beim AMI-Bios
„Anti-Virus“, beim Award-Bios „Virus
Warning“ und beim Phoenix-Bios
„Boot Sector Virus Protection“ auf
„Disabled“.
3. KAPAZITÄT
Bios erkennt Platte
über 504 MB nicht
FRAGE: Sie haben eine neue 2-GB-Fest-
platte in Ihrem PC. Nach der Installati-
on erkennt das Bios jedoch nur 504 MB.
Wie kommen Sie zur vollen Kapazität?
ANTWORT: Ältere PCs mit einer Bios-
Version vor 1995 unterliegen aufgrund
der
➞
CHS-Adressierung gleich zwei
Einschränkungen. Die IDE-Schnittstel-
le reserviert nur 4 Bits für die Anzahl der
Köpfe, und das Bios-Register sieht für
die
➞
Zylinder 10 Bits sowie für die
➞
Sektoren pro
➞
Spur 6 Bits vor. Da-
mit liegt die maximale Kapazität bei
1024 x 16 x 63 x 512 Bytes = 504 MB.
Möglichkeit 1: Besorgen Sie sich für Ih-
re Hauptplatine eine neuere Bios-Versi-
on, die
➞
Mapping unterstützt und so
die volle Kapazität ansprechen kann.
Möglichkeit 2: Gibt es kein neues Bios,
sollten Sie einen
➞
Diskmanager ver-
wenden. Er liegt heute fast jeder Fest-
platte bei. Wenn nicht, fragen Sie beim
Händler oder Festplattenhersteller
nach. Gewöhnlich schicken Ihnen die
Hersteller einen Festplattenmanager
kostenfrei zu: Bei Fujitsu (Tel.
089/323780) gibt’s den Ontrack
Diskmanager 2.4, und Hitachi (Tel.
0211/5283830) liefert eine Platten-spe-
zifische Version des Ontrack Diskma-
nagers. Bei IBM (www.storage.ibm.
FACHCHINESISCH: FESTPLATTEN (II)
Datentransferrate
Die Datentransferrate ist die Geschwin-
digkeit, mit der die Festplatte Daten lie-
fert. Als interne Datenrate bezeichnet
man das Tempo, mit dem Daten zwischen
Speichermedium und
➞
Schreib-/Lese-
kopf übertragen werden. Sie begrenzt die
tatsächlich nutzbare Datentransferrate:
Selbst bei sehr guten EIDE-Platten er-
reicht sie selten mehr als 20 MB/s. Die ex-
terne Datentransferrate zwischen Plat-
ten-Controller und (E)IDE-Controller im
PC beträgt derzeit maximal 66 MB/s
(
➞
Ultra-DMA-Modus).
Defragmentieren
Windows speichert Dateien auf der Fest-
platte mit der Zeit fragmentiert ab. Der
Grund: Neue Dateien schreibt es zuerst
in Bereiche, die durch zuvor gelöschte
Dateien frei geworden sind. Sind diese
Bereiche kleiner als die neue Datei, wird
die Datei gestückelt. Dadurch müssen
sich die
➞
Schreib-/Leseköpfe immer wie-
der neu positionieren, und das Lesetem-
po verringert sich. Beim Defragmentieren
werden die verstreuten Teile einer Datei
hintereinander angeordnet.
Diskmanager
Ein Diskmanager wie EZ Drive von Micro-
house oder der Diskmanager von Ontrack
stellt bei alten PCs die gesamte Plattenka-
pazität zur Verfügung. Dazu überschreibt
er den
➞
MBR in Spur 0,
➞
Schreib-/Le-
sekopf 0,
➞
Sektor 1. Da der MBR beim
PC-Start zuerst geladen wird, kontrolliert
der Diskmanager den Bootvorgang und
sämtliche Zugriffe auf die Platte.
Erweiterte Partition
Nur in einer erweiterten
➞
Partition las-
sen sich mehrere
➞
logische Laufwerke
anlegen. Maximal sind 23 logische Lauf-
werke möglich.
FAT
Die Abkürzung steht für File Allocation
Table (Dateizuordnungstabelle). Der Be-
griff bezeichnet sowohl diese Tabelle
selbst, die den Platz auf der Festplatte ver-
waltet und die freien, belegten sowie de-
fekten
➞
Zuordnungseinheiten protokol-
liert, als auch das
➞
Dateisystem. Die FAT
folgt direkt nach dem
➞
Bootsektor. Im
Anschluß daran liegt eine Kopie der FAT.
Das Dateisystem FAT16 verwaltet ma-
ximal 65.536, die FAT32-Variante 2
28
Zuordnungseinheiten.
Formatieren
Damit sich auf einem Medium Daten
speichern lassen, muß es eine einheitli-
che logische Struktur haben. Dafür muß
es formatiert werden. Bei DOS geschieht
das mit dem Befehl „format“. Dabei wer-
den eine neue
➞
FAT und das Hauptver-
zeichnis angelegt.
LBA
Das Logical Block Addressing löste Ende
1995 die auf der Festplatten-Geometrie
beruhende
➞
CHS-Adressierung ab. Bei
LBA sind alle Sektoren der Festplatte –
von null beginnend – durchnumeriert.
Das auf 28 Bit basierende LBA verwaltet
maximal 128 GB. Im Jahr 2000 kommt
voraussichtlich eine 64-Bit-LBA-
þ
Volle Kapazität: Mit einem Diskmanager (hier von Ontrack) nutzen Sie große Fest-
platten auf einem alten PC voll. Hier legen wir die dritte Partition an (Frage 3)
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